Fahrwerkeinstellung

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pepper motorsport
Hendrik Nolting
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Quelle nachfolgender Text: http://www.pepe-tuning.de/suspension/suspension.html

Vor der Grundeinstellung für die Federung müssen folgende Punkte berücksichtigt werden:

    • Druck und Zugstufeneinsteller der Dämpfungselemente auf die Standart-Position oder Richtung weicher (soft) stellen. Auf (hard) eingestellte Dämpfung verfälscht die Einstellung der Federelemente!
  • Die Hinterradaufhängung muss frei-beweglich sein, feste und defekte Lagerstellen an der Umlenkung und Schwinge instandsetzen.
  • Die Vorderradgabel muss frei von Verspannungen in der Klemmung, oder Schmutz in den Lagerstellen, beweglich sein. Das heißt, bei geringer Last auf die Motorradfront federt die Gabel ein und auch wieder zurück.

Verspannung an der Gabelklemmung beseitigen:
Um die Parallelität der Gabel zu richten muss man die zentrale Schraube des Lenklagers, die Klemmen der oberen Gabelbrücke und die Achsklemme des Rades lösen. Obere Gabelbrücke und Zentralschraube festziehen, nicht gegen den Lenkanschlag anlegen sondern mit dem Lenker gegenhalten. Bei Upside-down Gabeln unbedingt Klemmen der Gabelbrücken mit dem richtigen Anzugsmoment festziehen. Eine zu großer Drehmoment verkleinert die Bohrung des Standrohres. Steckachse und eine Achsklemmung, Bremsseitig festziehen. Achsklemme rechte Seite noch nicht festziehen. Ohne die Vorderradbremse zu betätigen durchfedern, oder per Hand den Gabelfuß auf der Steckachse vermitteln, dann die Achsklemmung, rechts festziehen.

Grundeinstellung der Federung für MX

Federweg: Differenz zwischen ausgefedert und eingefedert.

Negativer Federweg (UNLADEN SAG): Einfederweg des Motorrades unter dem eigenen Gewicht.
Referenz für Hinterradfederung mit Umlenksystem: 15 – 25 mm
PDS-System: 30 – 35 mm
Vorderradaufhängung: 25 – 35 mm

Durchhang (RACE SAG): Einfederweg des Motorrades unter dem Gewicht des Fahrers mit Bekleidung. Der Fahrer muss eine neutrale Haltung auf dem Motorrad einnehmen, d. h. in der Mitte stehend.

Referenz für Hinterradfederung: 95 – 100 mm, ca. 1/3 des Federweges
Beispiel 1: Durchhang = 100 mm
Negativ Federweg = 10 mm
Federrate ist zu weich

Beispiel 2: Durchhang = 95 mm
Negativ Federweg = 40 mm
Federrate ist zu hart

Einstellungsbereiche und Funktion der Dämpfung

Grundsätzlich gilt, alle Einstellungswerte, Klicks oder Umdrehungen an den Einstellschrauben werden von zugestellter Dämpfung ausgehend gezählt. Es gibt Dämpfungselemente die Klicken 30 mal, sind jedoch bei 20 Klicks schon voll geöffnet. Durch drehen an den Einstellschrauben wird eine Bypass-Bohrung im Durchmesser verändert.
Diese Bohrung übernimmt im Dämpfer den Low-Speed Bereich von der Zug oder Druckstufe. Low-Speed bedeutet kleine Kolbengeschwindigkeiten im Stoßdämpfer, hervorgerufen durch Bewegungsenergie, die beim Bremsen teilweise, oder überfahren von kleineren Bodenunebenheiten an den Rädern auftritt.
Bei der Zugstufe deckt der Low-Speed-Bereich, im geöffneten Zustand, ca. 30% der Dämpfungskraft im Ausfederweg ab. Dieser Wert ist abhängig von der Federrate, Federvorspannung und der High-Speed Ventil Abstimmung. Das heißt, je kleiner die Federkraft desto größer wird der Low-Speed Bereich. Beim verstellen der Zugstufe am Stoßdämpfer wird die Druckstufe zu 20% mit verstellt. Ausnahmen hiervon sind WP, WP-PDS, Techno-Flex, einige Reiger, und ältere Showa Modelle.

Das High-Speed Ventil gibt, abhängig von der Kolbengeschwindigkeit und den dadurch entstehenden Öldruck, unterschiedliche Durchflussquerschnitte frei. Diese dynamische Arbeitsweise wird durch Scheibenfedern welche Bohrungen mittels Federkraft verschließen erreicht. Dieser Bereich wirkt beim Landevorgang von Sprüngen, Beschleunigen und Bremsen in größeren Bodenunebenheiten im Druckbereich, und bei hohen Federkräften, weit bis voll eingefederte Aufhängung, in der Zugstufe.

Einstellen der Gabel

Beim einstellen der Druck und Zugstufe gilt, einen guten Kompromiss zwischen Fahrkomfort und Kontakt zur Fahrbahn zu finden. Alle Veränderungen beginnen von der Grundeinstellung aus dem Hersteller Handbuch. Liegt dieses nicht vor empfiehlt sich die mittlere Position einzustellen. Nachfolgende Tipps geben Gedankensprünge um den richtigen Weg einzuschlagen.

Druckstufe zu hart

  • Wenig Gefühl für die Rutschgrenze bei Kurvenfahrt
  • Vorderrad verliert schnell den Fahrbahnkontakt bei Kurvenfahrt
  • Kleinere Bodenunebenheiten gelangen bis zum Fahrer
  • Lenkerschlagen beim beschleunigen
  • Motorrad wirkt unhandlich

Druckstufe zu weich

  • Front taucht beim bremsen sofort nach unten
  • Lenkerbewegungen beim bremsen
  • Große vertikale Bewegungen der Fahrzeugfront
  • Vorderrad rattert beim bremsen auch bei ebener Fahrbahn

Zugstufe zu hart

  • Unkomfortables Gefühl beim bremsen
  • Plötzliches abtauchen der Motorradfront in größeren Bremslöschern
  • Dämpfungsprobleme bei stark ausgefahrener Strecke
  • Lenkerschlagen bei schneller Fahrt

Zugstufe zu weich

  • Unkontrolliertes Ausfedern nach der Landung
  • Unkontrolliertes Ausfedern beim Absprung
  • Wenig Gripp, schnelles ausbrechen beim bremsen
  • Vorderrad wandert zum Kurven äußeren
  • "Dicke Unterarme"

Probleme mit durchschlagender Gabel sollten mit Erhöhung des Ölstandes behoben werden. Fragen sie nach dem optimalen Ölstand für Ihre Gabel bei uns nach, oder benutzen Sie die vom Hersteller angegebenen Werte. Das verändern der High-Speed Ventile, oder sonstige Wartungsarbeiten an der Gabel erfordert viel Erfahrung. Selbst beim Tausch der Simmeringe können Arbeiten unwissentlich falsch ausgeführt werden, was die Funktion der Gabel erheblich einschränkt.

Einstellen des Stoßdämpfers

Nach Überprüfung der Federdurchhänge die Grundeinstellung des Herstellers einstellen. Alle Veränderungen beginnen von der Grundeinstellung aus dem Hersteller Handbuch. Liegt dieses nicht vor empfiehlt sich die mittlere Position einzustellen. Nachfolgende Tipps geben Gedankensprünge um den richtigen Weg einzuschlagen.

Druckstufe zu hart

  • Unkomfortables verhalten beim beschleunigen
  • Motorrad Hinterteil schlägt hoch und quer beim beschleunigen
  • Motorrad Hinterteil schlägt hoch beim bremsen

Druckstufe zu weich

  • Wenig Haftung beim Absprung
  • Schwammiges Gefühl ähnlich wie beim Plattfuß
  • Schlechte Führung des Hinterradsbesonders bei Kompression
  • keine Vorderradführung beim beschleunigen am Kurvenausgang

Zugstufe zu hart

  • Keine Traktion beim beschleunigen
  • Motorrad wirkt unhandlich
  • Hartes Gefühl beim beschleunigen
  • Motorradfront neigt beim Sprung zum steigen

Zugstufe zu weich

  • Motorrad Hinterteil federt hoch beim Bremsvorgang
  • Unkontrolliertes Verhalten beim Absprung
  • Unkontrolliertes Verhalten beim Landen
  • Kein Bodenkontakt beim überfahren von Wellen

Motorradfront kipt ab beim Sprung